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3 # Warum das Alles? Warum gerade in der Form?
5 Das Konzept der Creative-Commons Bibliothek, wie wir es versuchen
6 umzusetzen, hat ein paar Eigenschaften, die uns mehr oder weniger gut
7 gefallen:
9 * Es gibt keine (zentrale) Instanz, die entscheidet welche Texte
10   in die Bibliothek aufgenommen werden. 
11 * Niemand kann die Aufnahme eines freien Textes blockieren.
12 * Es gibt keinen Verwaltungsaufwand darüber wer wann welches Buch
13   ausgeborgt hat und ob es schon zurück ist oder nicht.
14 * Jeder entscheidet selbst wie und wieviel er mitarbeitet. Jeder kann
15   über das Produkt seiner Arbeit frei bestimmen – sowohl was die Form
16   betrifft wie auch die Verwendung.
17 * Die klassische Arbeitsteilung (Autor – Verlegerin – 
18   Typograph – Setzerin – Drucker – Binderin – 
19   Händler – Leser), wie sie für kapitalistische
20   Produktionsverhältnisse typisch ist, wird durchbrochen. Stattdessen
21   gibt es einen selbstregulierenden Prozess, der von den Interessen der
22   Beteiligten ausgeht.
24 Daneben machen wir uns noch Hoffnungen, die die Entwicklung unseres
25 Konzepts beeinflusst haben:
27 Es wäre sehr schön, wenn das Vorhandensein einer Creative-Commons
28 Bibliothek mehr Autoren dazu anregt, ihre eigenen Texte unter einer
29 freien Lizenz zu veröffentlichen. Wir wollen zeigen, dass sie
30 nicht länger ihre Rechte uneingeschränkt an einen großen Verlagskonzern
31 abtreten müssen, um eine hohe Reichweite zu erzielen. Es ist ihre
32 Entscheidung, ob ihnen ungehinderter Zugang zu ihren Texten wichtig
33 ist oder maximaler Profit.
35 Leser finden vielleicht Projekte wie die "Distributed Proofreaders"
36 http://www.pgdp.net/ interessant.
38 Das Konzept der Creative-Commons Bibliothek orientiert sich stark
39 daran wie die Entwicklung freier Software (z.B. Linux) funktioniert:
40 Freie Software ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, was mit
41 Solidarökonomie alles möglich ist. Dort aktiv mitzumachen ist eine
42 große Erfahrung, die die Zuversicht erzeugt, dass eine andere
43 Welt tatsächlich möglich ist. Leider stellt das dafür nötige Wissen
44 doch eine schwere Anfangshürde dar – wir hoffen, dass die Bibliothek
45 ein ähnliches Gefühl vermitteln kann mit geringerem Lernaufwand.
47 Natürlich hoffen wir, dass die Gesellschaft beginnt, das Urheberrecht
48 in seiner aktuellen Form – noch dazu seit einigen Jahren zeitlich
49 massiv verlängert – in Frage zu stellen und über Alternativen
50 nachzudenken.