(latexenc-find-file-coding-system): Don't inherit the EOL part of the
[emacs.git] / etc / TUTORIAL.de
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1 Einführung in Emacs.  Siehe Dateiende für Vervielfältigungsbedingungen.
2 (c) 2002, 2003, 2005 Free Software Foundation, Inc.
4 Emacs-Befehle beinhalten im allgemeinen die CONTROL-Taste (manchmal
5 auch als CTRL, CTL oder STRG beschriftet) sowie die META-Taste (auch
6 EDIT oder ALT genannt).  Folgende Abkürzungen werden verwendet:
8  C-<Zeichen>  bedeutet, daß die CONTROL-Taste gedrückt sein muß,
9               während man das Zeichen <Zeichen> eingibt.  Beispiel:
10                 C-f  Halten Sie die CONTROL-Taste gedrückt und drücken
11                      Sie dann die f-Taste.
12  M-<Zeichen>  bedeutet, daß die META-Taste gedrückt sein muß,
13               während man das Zeichen <Zeichen> eingibt.  Statt dessen
14               kann man auch die ESC-Taste und anschließend <Zeichen>
15               drücken (hintereinander, nicht gleichzeitig).  Beispiel:
16                 M-f  Halten Sie die META-Taste gedrückt und geben
17                      Sie den Buchstaben (klein) f ein.
19 `>>' am linken Rand ist ein Hinweis, einen Befehl auszuprobieren:
20 <<Blank lines inserted here by startup of help-with-tutorial>>
21 [Leerzeilen befinden sich hier aus didaktischen Gründen.  Fortsetzung unten.]
22 >> Drücken Sie C-v, um zur nächsten Bildschirmseite vorzublättern.
23         Ab jetzt sollten Sie das stets tun, wenn Sie eine Seite fertig
24         gelesen haben.
26 Beachten Sie bitte, daß beim Blättern die untersten zwei Zeilen der
27 vorigen Bildschirmseite als die zwei obersten Zeilen der neuen Seite
28 erscheinen, um eine gewisse Kontinuität während des Lesens zu
29 ermöglichen.
31 Wichtig: Sie können Emacs mit der Befehlsfolge C-x C-c beenden.
33 Im weiteren wird die ESC-Taste mit <ESC> bezeichnet.
35 [Falls die deutschen Umlaute nicht korrekt auf dem Bildschirm
36 erscheinen, lesen Sie bitte den Abschnitt `MULE' kurz vor Ende dieser
37 Einführung.]
39 Zunächst müssen Sie wissen, wie man sich innerhalb eines Dokuments
40 bewegen kann.  Wie man eine Bildschirmseite vorwärts blättert, wissen
41 Sie schon (C-v).  Mit M-v blättern Sie eine Bildschirmseite zurück
42 (halten Sie die META-Taste gedrückt und geben Sie v ein, oder drücken
43 Sie zuerst <ESC> und anschließend v).
45 >>  Probieren Sie einige Male M-v und C-v aus.
47 [Auf den meisten Tastaturen bewirkt die PgUp-Taste (`page up', auch
48 mit `Bild' und einem Aufwärtspfeil beschriftet) dasselbe wie M-v bzw.
49 die PgDn-Taste (`page down', `Bild' mit Abwärtspfeil) dasselbe wie
50 C-v.]
53 * ZUSAMMENFASSUNG
54 -----------------
56 Die folgenden Befehle sind nützlich, um Text bildschirmweise zu
57 betrachten:
59         C-v     eine Seite vorwärts blättern
60         M-v     eine Seite zurück blättern
61         C-l     lösche den Bildschirm und stelle den ganzen Text
62                 erneut dar, wobei der Text rund um den Cursor zur
63                 Mitte des Bildschirms bewegt wird.
64                 (`l' ist der Buchstabe `klein L', nicht die Ziffer 1.)
67 >> Lokalisieren Sie den Cursor und merken sich den Text in dessen
68    Umgebung.  Drücken Sie C-l.  Der Cursor ist jetzt ungefähr in der
69    (vertikalen) Bildschirmmitte, und er hat seine Position relativ zum
70    Text nicht geändert.
73 * KONTROLLE DES CURSORS
74 -----------------------
76 Text bildschirmweise anzuschauen ist sicherlich praktisch, aber wie
77 kommt man zu einer bestimmten Position innerhalb des gerade
78 dargestellten Textes?
80 Es gibt verschiedene Möglichkeiten.  Die Grundbefehle sind C-p, C-b,
81 C-f und C-n.  Dem folgenden Diagramm können Sie entnehmen, welcher
82 Befehl den Cursor wohin bewegt:
85                            vorige Zeile, C-p
86                                   :
87                                   :
88      zurück, C-b .... momentane Cursor-Position .... vorwärts, C-f
89                                   :
90                                   :
91                           nächste Zeile, C-n
94 [Die Buchstaben p, b, f und n stehen für die englischen Worte
95 `previous', `backward', `forward' und `next'.]
97 >> Bewegen Sie den Cursor zur Zeile in der Mitte des Diagramms mittels
98    C-n oder C-p.  Geben Sie dann C-l ein, und das ganze Diagramm ist
99    zentriert auf dem Bildschirm.
101 Normalerweise sind die vier Pfeiltasten mit den Cursor-Grundbefehlen
102 belegt.  Falls nicht, sollten Sie Ihre Terminalkonfiguration
103 überprüfen.  Wenn z.B. Ihr Terminalprogramm (mit dem Sie sich über
104 eine Modem-Leitung in Ihrem Rechenzentrum oder Internet-Provider
105 eingewählt haben) ein vt100-Terminal emuliert, sollte die
106 Umgebungsvariable `TERM=vt100' gesetzt sein.  Unter dem X Window
107 System sollten die Pfeiltasten immer richtig belegt sein.
109 Es ist von großer Wichtigkeit, sich mit obigen Cursor-Befehlen
110 vertraut zu machen, da man sie ständig braucht (besonders wenn man mit
111 Terminal-Emulationen arbeitet, welche die Pfeiltasten nicht
112 unterstützen).
114 >> Drücken Sie ein paarmal C-n, um den Cursor zu dieser Zeile zu
115    bewegen.
117 >> Bewegen Sie den Cursor vorwärts mittels C-f und nach oben mit C-p.
118    Beobachten Sie, was C-p tut, wenn der Cursor sich in der
119    Zeilenmitte befindet.
121 Jede Textzeile endet mit einem Zeilenvorschub-Zeichen (`newline'), das
122 sie von der folgenden Zeile trennt.
124 >> Probieren Sie C-b am Anfang einer Zeile.  Der Cursor sollte zum
125    Ende der vorigen Zeile springen: C-b überspringt
126    Zeilenvorschub-Zeichen.
128 C-f überspringt Zeilenvorschub-Zeichen analog zu C-b.
130 >> Drücken Sie noch ein paarmal C-b, um ein Gefühl für den Cursor zu
131    bekommen.  Bewegen sie anschließend den Cursor mittels C-f zum Ende
132    der Zeile.  Geben Sie jetzt noch einmal C-f ein, um zur nächsten
133    Zeile zu springen.
135 >> Falls die Pfeiltasten funktionieren, können Sie mit diesen das
136    gleiche probieren und üben.
138 Wenn Sie den Cursor entweder nach oben oder nach unten über den
139 Bildschirmrand hinaus bewegen wollen, dann wird statt dessen Text in
140 den Bildschirm hineingeschoben.  Dies nennt man `scrolling'.  Auf
141 diese Weise verhindert Emacs, daß der Cursor je den sichtbaren Bereich
142 verläßt.
144 >> Versuchen Sie den Cursor über den unteren Bildschirmrand hinaus zu
145    bewegen und beobachten Sie, was geschieht.
147 Wenn zeichenweise Cursorbewegung zu langsam ist, dann kann man den
148 Cursor wortweise bewegen.  M-f (META-f) bewegt den Cursor ein Wort
149 vor, und M-b ein Wort zurück.
151 >> Geben Sie ein paarmal M-f und M-b ein.
153 Befinden Sie sich in der Mitte eines Wortes, bewegt M-f den Cursor zum
154 Ende des Wortes.  Befinden Sie dagegen sich in einem Wortzwischenraum,
155 bewegt M-f den Cursor zum Ende des nächsten Wortes.  M-b arbeitet
156 analog, aber in die entgegengesetzte Richtung.
158 >> Kombinieren Sie M-f und M-b mit den Befehlen C-f und C-b, um die
159    Cursorbewegung von verschiedenen Positionen aus innerhalb und
160    zwischen Wörtern zu beobachten.
162 Beachten Sie die Parallele zwischen C-f und C-b einerseits und M-f und
163 M-b andererseits.  Sehr oft werden mit `META-' beginnende Befehle für
164 Operationen verwendet, die mit Sprache zu tun haben (Wörter, Sätze,
165 Absätze), während CONTROL-Befehle mit den Text-Basiseinheiten
166 operieren, unabhängig davon, was Sie gerade editieren (Zeichen,
167 Buchstaben, Zeilen etc).
169 Ein anderes Beispiel: C-a und C-e bewegt den Cursor zum Anfang
170 bzw. zum Ende einer Zeile, wohingegen M-a und M-e den Cursor zum
171 Anfang bzw. zum Ende eines Satzes springen läßt.
173 >> Probieren Sie ein paarmal C-a und C-e.
174    Probieren Sie dann ein paarmal M-a und M-e.
176 Beachten Sie, daß ein wiederholtes Drücken von C-a nichts bewirkt,
177 dagegen M-a den Cursor satzweise zurücksetzt.  Hier endet die
178 Analogie, jedoch ist das Verhalten dieser Befehle leicht
179 nachvollziehbar.
181 [Anmerkung 1: Im Deutschen kommt laut Duden nach einem Punkt nur ein
182 Leerzeichen.  Falls Sie aber Texte schreiben, die weiter verarbeitet
183 werden (z.B. durch ein Textformatierprogramm wie TeX), dann sollten
184 Sie sich angewöhnen, nach einem Satzende stets ZWEI Leerzeichen zu
185 lassen.  Dadurch ermöglichen Sie u.a., daß Emacs zwischen
186 Abkürzungspunkten und dem Satzende unterscheiden kann, was für
187 Textsuche in wissenschaftlichen Texten oft vorteilhaft ist.]
189 [Anmerkung 2: Die Tasten `Home' (Pos1) und `End' (Ende) verhalten sich
190 standardmäßig wie C-a und C-e, wie wohl die meisten Benutzer
191 annehmen.]
193 Die aktuelle Position des Cursors wird im Englischen auch `point'
194 (Punkt) genannt.  Beachten Sie bitte, daß sich `point' stets
195 *zwischen* zwei Zeichen befindet, nämlich genau vor dem
196 Cursor-Kästchen.
198 Hier ist eine Zusammenfassung von einfachen Bewegungsbefehlen für den
199 Cursor einschließlich der Wort- und Satzbewegungsbefehle:
201         C-f     ein Zeichen vorwärts (auch `Pfeil rechts'-Taste)
202         C-b     ein Zeichen zurück (auch `Pfeil links'-Taste)
204         M-f     ein Wort vorwärts
205         M-b     ein Wort zurück
207         C-n     eine Zeile vorwärts (auch `Pfeil hinunter'-Taste)
208         C-p     eine Zeile zurück (auch `Pfeil hinauf'-Taste)
210         C-a     zum Zeilenanfang
211         C-e     zum Zeilenende
213         M-a     zum Satzanfang
214         M-e     zum Satzende
216 >> Probieren Sie diese Befehle jetzt ein paarmal zur Übung.
217    Es sind die meistverwendeten Befehle innerhalb Emacs.
219 Zwei weitere wichtige Befehle für die Cursorbewegung sind M-< (META
220 Kleiner-als) und M-> (META Größer-als), welche zum Anfang bzw. zum
221 Ende des ganzen Textes springen.
223 Bei den meisten Terminal-Tastaturen befindet sich `<' über dem Komma,
224 d.h., Sie müssen zusätzlich die SHIFT-Taste verwenden (der Umschalter
225 ist auf deutschen Tastaturen normalerweise mit einem dicken
226 Aufwärtspfeil markiert).  Ohne SHIFT-Taste würden Sie M-Komma
227 eingeben.
229 >> Testen Sie nun M-<, um an den Anfang der Einführung
230    zu gelangen.  Verwenden Sie dann C-v, um wieder hierher zu kommen.
232 Ein weiteres, oft benütztes Konzept in Emacs ist die Markierung
233 (`mark').  Der Grundbefehl dazu ist C-SPC (oder gleichwertig C-@,
234 `SPC' bezeichnet die Leertaste, engl. `space key'); mit ihm kann eine
235 Markierung gesetzt werden.  Mit C-u C-SPC kommt man zu dieser
236 Markierung zurück, falls man den Cursor inzwischen weiterbewegt hat.
237 Viele Befehle, die große Sprünge in einem Text ausführen (so auch M->
238 und M-<) setzen eine Markierung implizit, was in der untersten Zeile
239 (dem Echobereich, s.u.) als `Mark set' angezeigt wird.
241 >> Verwenden Sie jetzt M->, um zum Ende der Einführung
242    zu springen und benützen Sie C-u C-SPC, um hierher zurückzukehren.
244 Markierungen werden in einem Ring gespeichert (d.h., die zuletzt in
245 den Ring eingehängte Markierung wird als erste zurückgeholt und wie
246 bei einem Schlüsselbund am Ende wieder in den Ring eingefügt).  Mit
247 C-u C-SPC können Sie Stück für Stück alle Markierungen im
248 Markierungsring ansteuern.
250 >> Drücken Sie hier C-SPC, gehen Sie dann zu verschiedenen Positionen
251    innerhalb dieses Dokuments und verwenden Sie C-SPC, um weitere
252    Markierungen zu setzen.  Geben Sie anschließend C-u C-SPC so oft
253    ein, bis Sie wieder an dieser Position angelangt sind.
255 Die meisten Emacs-Befehle akzeptieren ein numerisches Argument, das in
256 der Regel als Wiederholungszähler dient (d.h., wie oft der Befehl
257 ausgeführt werden soll).  Eingegeben wird diese Zahl mit C-u, dann die
258 Ziffern und dann der Befehl selbst.  Alternativ können Sie die
259 META-Taste (bzw. EDIT- oder ALT-Taste) gedrückt halten und dann die
260 Ziffern des Wiederholungszählers eingeben.  Wir empfehlen allerdings,
261 die C-u-Methode zu lernen, da sie mit jedem Terminal funktioniert.
262 Das numerische Argument wird auch `Präfix-Argument' genannt, da man es
263 vor dem zugehörigen Befehl eingibt.
265 Beispiel: C-u 8 C-f bewegt den Cursor acht Zeichen vorwärts.
267 >> Versuchen Sie, C-n oder C-p mit einem numerischen Argument zu
268    verwenden und bewegen Sie den Cursor mit nur einem Befehl ungefähr
269    hierher.
271 Wie gesagt, die meisten Befehle verwenden das numerische Argument als
272 Wiederholungszähler, jedoch nicht alle.  Einige davon, die allerdings
273 noch nicht besprochen wurden, benützen es als Flag (`Flagge'), d.h.,
274 allein das Vorhandensein eines Präfix-Arguments, unabhängig von seinem
275 Wert, signalisiert dem Befehl, etwas anderes zu tun.
277 C-v und M-v sind weitere Ausnahmen.  Gibt man diesen Befehlen einen
278 Parameter n, dann verschieben sie den Bildschirminhalt nicht um eine
279 ganze Bildschirmseite, sondern um n Zeilen.  Beispiel: C-u 4 C-v
280 verschiebt den Bildschirminhalt um vier Zeilen.
282 >> Versuchen Sie jetzt C-u 8 C-v auszuführen.
284 Der Bildschirminhalt sollte jetzt um acht Zeilen nach oben verschoben
285 sein.  Wollen Sie ihn nach unten verschieben, dann geben Sie M-v mit
286 einem numerischen Argument ein.
288 Wenn Sie eine graphische Oberfläche wie X oder MS-Windows verwenden,
289 dann befindet sich ein schmaler, langgezogener rechteckiger Bereich im
290 Regelfall auf der linken Seite des Emacs-Fensters.  Dieser Bereich
291 wird Scrollbar genannt (`Verschiebungsbalken').  Sie können Text
292 verschieben, indem Sie mit der Maus auf den Scrollbar klicken.
294 >> Drücken Sie die mittlere Taste (oder die linke und rechte Taste
295    gleichzeitig, falls Sie eine Zwei-Tasten-Maus verwenden) innerhalb
296    des Scrollbar-Bereichs.  Das sollte den Text zu einer Position
297    verschieben, die davon abhängt, wie weit oben oder unten Sie
298    geklickt haben.
300 >> Bewegen Sie nun die Maus auf und ab, während Sie die mittlere Taste
301    gedrückt halten.  Sie werden sehen, daß der Text entsprechend der
302    Mausbewegungen nach oben oder unter verschoben wird.
305 * WENN EMACS NICHT MEHR REAGIERT
306 --------------------------------
308 Wenn Emacs `hängt', also auf keine Ihrer Eingaben reagiert, drücken
309 Sie C-g.  Sie können C-g auch dazu benützen, einen Befehl zu stoppen,
310 der zu lange braucht.
312 Eine andere Anwendung ist, einen teilweise eingegebenen Befehl zu
313 verwerfen, z.B. ein irrtümlich eingetipptes numerisches Argument zu
314 entfernen.
316 >> Geben Sie C-u 100 ein, um ein numerisches Argument 100 zu
317    spezifizieren, und drücken Sie dann C-g.  Wenn Sie jetzt C-f
318    ausführen, dann bewegt sich der Cursor genau ein Zeichen vorwärts,
319    da Sie ja das numerische Argument mittels C-g gelöscht haben.
321 Wenn Sie aus Versehen <ESC> gedrückt haben, können Sie dies ebenfalls
322 mit C-g rückgängig machen.
325 * DEAKTIVIERTE BEFEHLE
326 ----------------------
328 Ein paar Befehle von Emacs sind deaktiviert (`disabled'), damit
329 Anfänger sie nicht unabsichtlich benutzen.
331 Wenn Sie einen solchen Befehl eingeben, dann gibt Emacs eine Meldung
332 aus und fragt Sie, ob Sie ihn wirklich ausführen wollen.
334 Antworten Sie mit y (für `yes') oder drücken Sie die Leertaste, wenn
335 Sie den Befehl ausführen wollen, sonst mit n.
337 >> Geben Sie C-x C-l ein (das ist ein deaktivierter Befehl) und
338    drücken Sie n als Antwort auf die Frage.
341 * FENSTER
342 ---------
344 Emacs kann mehrere Fenster (`windows') haben, von denen jedes seinen
345 eigenen Text darstellt.  Später erklären wir, wie man mit Fenstern
346 umgeht.  Hier wollen wir nur erklären, wie man ein (vielleicht
347 irrtümlich erzeugtes) Fenster wieder entfernt und zum normalen
348 Ein-Fenster-Editieren zurückkommt.  Der Befehl ist einfach:
350         C-x 1   Ein Fenster (d.h., schließe alle anderen Fenster)
352 Das ist C-x gefolgt von der Ziffer 1.  C-x 1 expandiert das Fenster,
353 in dem der Cursor sich befindet, sodaß es den ganzen Bildschirm
354 erfaßt.  Alle anderen Fenster werden gelöscht.
356 [Anmerkung: Emacs verwendet das Wort Fenster (`windows') in einem
357 anderen Sinn, als Sie es vielleicht gewöhnt sind.  Wenn Sie einen
358 Textbildschirm vor sich haben, dann ist die Terminologie eindeutig.
359 Wenn Sie allerdings eine graphische Oberfläche benutzen, dann
360 bezeichnet ein Emacs-Fenster einen Teilbereich des Fensters (von Ihrer
361 graphischen Oberfläche erzeugt), in dem Emacs läuft, in völliger
362 Analogie zum Textmodus.  Für (graphische) Fenster im herkömmlichen
363 Sinn verwenden die Emacs-Entwickler den Ausdruck Rahmen (`frame').]
365 >> Bewegen Sie den Cursor zu dieser Zeile und geben Sie C-u 0 C-l ein.
367 >> Drücken Sie jetzt C-h k C-f.
368    Beachten Sie, wie das Fenster schrumpft und ein neues dazukommt,
369    welches die (englische) Dokumentation des C-f Befehls anzeigt.
371 >> Geben Sie jetzt C-x 1 ein.  Das Dokumentationsfenster verschwindet
372    wieder.
375 * EINFÜGEN UND LÖSCHEN
376 ----------------------
378 Wenn Sie Text einfügen wollen, dann geben Sie ihn einfach ein.
379 Sichtbare Zeichen, z.B. A, 7, * usw. werden als Text von Emacs sofort
380 eingefügt.  Drücken Sie <Return> (die Zeilenvorschubtaste, meistens
381 mit `Enter' oder nur mit einem Rückwärts-Hakenpfeil beschriftet), um
382 ein Zeilenvorschubzeichen einzufügen.
384 Sie können das zuletzt eingegebene Zeichen löschen, indem Sie <Delete>
385 drücken.  <Delete> ist einer Taste auf der Tastatur zugeordnet, die
386 mit `Del' oder `Entf' beschriftet ist.  In manchen Fällen dient die
387 Backspace-Taste (oft auch nur als Rückwärtspfeil beschriftet) als
388 <Delete>, aber nicht immer!
390 Allgemein gesprochen löscht <Delete> das Zeichen unmittelbar vor der
391 aktuellen Cursorposition.
393 [Beachten Sie, daß <Delete> ein logischer Befehlsname ist, der auf die
394 jeweilige Tastatur abgebildet wird.  Lesen Sie im Abschnitt `Rebinding
395 Keys in Your Init File' des Emacs-Handbuches nach, wie Sie
396 gegebenenfalls die Tastaturbelegung verändern können.]
398 >> Probieren Sie das jetzt aus: Geben Sie ein paar Zeichen ein und
399    löschen Sie sie wieder mit <Delete>.  Sie brauchen sich keine
400    Sorgen zu machen, dieses Dokument zu verändern: Was Sie hier lesen,
401    ist nur eine (persönliche) Kopie des originalen Dokuments.
403 Wenn eine Textzeile zu lang wird für eine Bildschirmzeile, dann wird
404 sie auf einer zweiten Bildschirmzeile `fortgesetzt'.  Ein
405 `Backslash'-Zeichen (`\') bzw. ein kleiner gebogener Pfeil (bei
406 graphischen Oberflächen) am rechten Rand verdeutlicht das.
408 >> Fügen Sie Text ein, bis Sie den rechten Rand erreicht haben.  Fügen
409    Sie weiter Text ein.  Beobachten Sie, wie eine Fortsetzungszeile
410    erscheint.
412 >> Verwenden Sie <Delete> so oft, bis die Textzeile wieder auf eine
413    Bildschirmzeile paßt.  Die Fortsetzungszeile verschwindet wieder.
415 Sie können das Zeilenvorschubzeichen wie jedes andere Zeichen löschen:
416 Die Zeilen vor und nach ihm werdan dann zu einer zusammengehängt.  Ist
417 diese länger als die Bildschirmbreite, erscheint eine
418 Fortsetzungszeile.
420 >> Bewegen Sie den Cursor zum Anfang der Zeile und geben Sie <Delete>
421    ein: Die momentane Zeile wird an die vorige angehängt.
423 >> Geben Sie <Return> ein, um wieder ein Zeilenvorschubzeichen
424    einzufügen.
426 Denken Sie daran, daß die meisten Emacs-Befehle mit einem
427 Wiederholungszähler aufgerufen werden können.  Tun Sie das mit einem
428 Textzeichen, dann wird es entsprechend dem numerischen Parameter
429 wiederholt.
431 >> Drücken Sie C-u 8 *, und es wird ******** eingefügt.
433 Bis jetzt kennen Sie die Grundbefehle, um Text in Emacs einzugeben und
434 Fehler zu korrigieren -- fast analog zu den Bewegungsbefehlen ist es
435 möglich, ganze Wörter, Sätze oder Zeilen zu löschen:
437         <Delete>     lösche ein Zeichen vor dem Cursor
438         C-d          lösche das Zeichen unter dem Cursor
440         M-<Delete>   lösche bis zum (nächsten) Wortanfang unmittelbar
441                      vor dem Cursor
442         M-d          lösche bis zum (nächsten) Wortende nach
443                      (bzw. unter) dem Cursor
445         C-k          lösche von momentaner Cursorposition bis zum Ende
446                      der Zeile
447         M-k          lösche bis zum nächsten Satzende nach
448                      (bzw. unter) dem Cursor
450 Beachten Sie bitte, daß <Delete> je nach Tastaturbelegung die Del-
451 (Entf-) oder die Backspace- (Rückwärtspfeil-) Taste sein kann.
453 Eine andere, einheitliche Methode zum Löschen von Text ist das
454 Befehlspaar C-@ (oder C-SPC) und C-w.  Gehen sie zum Anfang des zu
455 löschenden Textes und drücken Sie C-@ oder C-SPC.  Gehen Sie dann zum
456 Ende des zu löschenden Textes und drücken Sie C-w, um ihn zu
457 entfernen.
459 >> Bewegen Sie den Cursor zum Buchstaben `E' am Anfang des letzten
460    Absatzes.
461 >> Drücken Sie C-SPC.  Emacs sollte die Meldung `Mark set' am unteren
462    Bildschirmrand zeigen.
463 >> Bewegen Sie den Cursor zum Buchstaben `A' in der zweiten Zeile des
464    letzten Absatzes.
465 >> Geben Sie C-w ein.  Der ganze Text, beginnend mit dem `E' und
466    endend vor dem `A', ist nun gelöscht.
468 Löschen Sie mehr als ein Zeichen auf einmal, dann speichert Emacs den
469 gelöschten Text, damit Sie ihn bei Bedarf wieder zurückholen können.
470 Einfügen von bereits gelöschtem Text wird im englischen Dokumentation
471 von Emacs als `yanking' (wörtlich `herausreißen') bezeichnet.  Sie
472 können den gelöschten Text an einer beliebigen Stelle wieder
473 einzufügen.  Solange Sie nichts neues löschen, steht Ihnen dieser
474 gelöschte Textteil immer wieder zu Verfügung.  Der Befehl dazu ist C-y
475 (das Ypsilon steht für `yank').
477 Emacs unterscheidet zwei Klassen von Löschbefehlen (was man im
478 Deutschen leider nicht gut wiedergeben kann): `killing' (umbringen)
479 und `deleting' (löschen).  Wenn man sich vorstellt, daß `yanking' den
480 Begriff `von den Toten erwecken' darstellt, dann hat man ungefähr eine
481 Vorstellung von der Metapher -- Von einem `kill'-Befehl gelöschter
482 Text wird gespeichert und kann bei Bedarf mit C-y zurückgeholt
483 werden.  Von einem `delete'-Befehl entfernter Text (in der Regel
484 einzelne Zeichen, leere Zeilen und Zwischenräume) wird nicht extra
485 gespeichert und kann daher auch nicht zurückgeholt werden.
487 >> Bringen Sie den Cursor an den Anfang einer nicht-leeren Zeile und
488    geben Sie C-k ein, um die Zeile zu löschen.
490 >> Geben Sie C-k ein zweites Mal ein.  Nun wird der Zeilenvorschub
491    ebenfalls entfernt.
493 Das letzte Beispiel zeigt, daß ein einmaliges Ausführen von C-k den
494 Zeileninhalt löscht, und daß ein nochmaliger C-k-Befehl die Zeile
495 selbst löscht.  Ein numerisches Argument für C-k wird speziell
496 behandelt: es löscht die angegebene Anzahl von Zeilen UND die
497 Zeilenvorschübe: C-u 2 C-k löscht zwei Zeilen komplett; zweimal C-k
498 löscht dagegen nur eine Zeile.
500 Wie schon erwähnt, bringt C-y den zuletzt gelöschten (`gekillten')
501 Text zurück -- man kann diesen Text einfügen, wo man will: an der
502 ursprünglichen Stelle, an einer anderen Stelle, oder sogar in einer
503 anderen Datei.  Mehrmaliges Ausführen von C-y fügt den Text mehrmals
504 ein.
506 >> Probieren Sie jetzt C-y, um diesen Effekt zu sehen.
508 Führen Sie C-k mehrmals hintereinander aus, dann wird der so
509 gelöschte Text auf einmal gespeichert; C-y bringt dann den gesamten
510 Text zurück.
512 >> Drücken Sie mehrmals C-k.
514 Holen Sie jetzt den Text `von den Toten' zurück:
516 >> Drücken Sie C-y.  Bewegen Sie dann den Cursor ein paar Zeilen nach
517    unten und drücken Sie C-y erneut.  Der eben eingefügte Text wird
518    noch einmal an anderer Stelle kopiert.
520 Wie können Sie gelöschten Text wieder einfügen, wenn Sie in der
521 Zwischenzeit noch etwas anderes `gekillt' haben?  C-y würde das
522 zuletzt gelöschte Textstück zurückholen, was aber nicht das gewünschte
523 ist.  Verwenden Sie nun M-y (unmittelbar nach der erstmaligen
524 Ausführung von C-y), um den gerade mit C-y eingefügten Textteil durch
525 ein früher gelöschtes Textstück zu ersetzen.  Durch wiederholtes
526 Betätigen von M-y kommen immer ältere gelöschte Textteile zum
527 Vorschein.  Haben Sie das gewünschte gefunden, dann brauchen Sie
528 nichts weiter zu tun.  Lassen Sie den eingefügten Text so wie er ist
529 und setzen Sie das Editieren fort.
531 Drücken Sie M-y immer weiter, dann kommen Sie irgendwann wieder an den
532 Anfangspunkt zurück (Emacs zeigt Ihnen dann wieder das zuletzt
533 gelöschte Textfragment), haben also den gesamten Löschring
534 durchgesehen.
536 >> Löschen Sie eine Zeile, bewegen Sie den Cursor zu einer anderen
537    Position und löschen Sie eine weitere Zeile.
538    Drücken Sie dann C-y, um die zweite gelöschte Zeile zurückzuholen.
539    Drücken Sie jetzt M-y, und die erste gelöschte Zeile erscheint
540    statt der zweiten.
541    Führen Sie nun ein paar weitere M-y-Befehle aus und beobachten Sie
542    das Ergebnis.  Wiederholen Sie das solange, bis die zweite Zeile
543    wieder erscheint.
544    Wenn Sie wollen, dann können Sie M-y mit positiven oder negativen
545    Argumenten aufrufen, um direkt zu einem bestimmten Eintrag im
546    Löschring zu kommen.
548 Unter dem X Window System besteht auch die Möglichkeit, mit der linken
549 Maustaste einen Textteil zu markieren (er erscheint dann normalerweise
550 grau unterlegt).  Der Befehl C-w löscht diesen markierten Textteil (in
551 Emacs auch Region genannt) und fügt ihn in den Löschring ein.
553 Dasselbe geht auch ohne Maus: bewegen Sie den Cursor zum Beginn des zu
554 löschenden Textteils, drücken Sie C-SPC, um eine Markierung für den
555 Beginn einer Region zu setzen, gehen Sie dann zum Ende des zu
556 löschenden Textes und drücken Sie C-w.
558 Der lange Name für C-w ist kill-region (weiter unten wird erklärt, wie
559 man Befehle mit langen Namen ausführen kann).
562 * UNDO
563 ------
565 Wenn Sie etwas am Text geändert haben und nachträglich bemerken, daß
566 das ein Fehler war, so können Sie den Fehler mit dem Befehl C-x u
567 ungeschehen machen (`undo').
569 Normalerweise macht C-x u das Verhalten von einem Befehl ungeschehen;
570 führen Sie C-x u mehrmals hintereinander aus, dann werden die
571 jeweiligen vorigen Befehle widerrufen.
573 Es gibt jedoch zwei Ausnahmen: Befehle, die den Text nicht ändern,
574 werden nicht gezählt (z.B. Cursorbewegungen und Blättern im Text).
575 Und Befehle, die sich selbst einfügen (`self-inserting': Drücken Sie
576 zum Beispiel die `u'-Taste, dann wird der Buchstabe u eingefügt)
577 werden in Gruppen von bis zu 20 Zeichen wiederhergestellt, um die
578 Anzahl der notwendigen C-x u-Befehle zu reduzieren.
580 >> Löschen Sie diese Zeilen mit C-k und drücken Sie anschließend
581    mehrmals C-x u, und die Zeilen erscheinen wieder.
583 C-_ ist ein alternativer Undo-Befehl; er arbeitet genauso wie C-x u,
584 ist jedoch einfacher zu tippen, wenn Sie den Befehl mehrmals
585 hintereinander ausführen möchten.  Der Nachteil von C-_ ist, daß bei
586 manchen Tastaturen nicht sofort einsichtig ist, wie man das eingibt.
588 Eine weitere Eingabemöglichkeit bei vielen Terminals ist C-/.
590 Ein numerisches Argument für C-_, C-x u oder C-/ wird als
591 Wiederholungszähler interpretiert.
593 Der Unterschied zwischen der Undo-Funktion und dem oben erklärten C-y
594 ist, daß erstere gelöschten Text an exakt der gleichen Position wie
595 vorher wiederherstellt, wohingegen C-y den gelöschten Text an der
596 momentanen Cursorposition einfügt.  Im übrigen kann auch `gekillter'
597 Text wieder hergestellt werden; der Unterschied zwischen `killing' und
598 `yanking' betrifft nur C-y, aber nicht die Undo-Funktion.
601 * DATEIEN
602 ---------
604 Um editierten Text zu sichern, muß man ihn in einer Datei (`file')
605 speichern (`save').  Wird Emacs beendet, ohne daß man vorher den Text
606 gespeichert hat, dann ist der Text verloren.
608 Will man andererseits bereits gesicherten Text mit Emacs editieren, so
609 muß die entsprechende Datei in Emacs geladen werden (im Englischen
610 wird das als `finding' (finden) bzw. als `visiting' (besuchen)
611 bezeichnet).
613 Eine Datei `finden' bedeutet, daß man den Inhalt dieser Datei mit
614 Emacs bearbeitet -- es ist fast so, als ob man die Datei selbst
615 editiert.  Jedoch werden Änderungen an dieser Datei erst dann
616 dauerhaft, wenn man sie speichert; auf diese Weise wird vermieden, daß
617 Dateien in einem halb-geänderten Zustand im Betriebssystem bleiben.
618 Es wird sogar die originale, unveränderte Datei unter einem anderen
619 Namen gesichert, falls Sie später entscheiden sollten, daß die
620 Änderungen ein Fehler sind.
622 Wenn Sie die untere Bildschirmkante genauer betrachten, dann werden
623 Sie eine Zeile finden, die mit einem oder mehreren Bindestrichen
624 beginnt und endet; sie enthält unter anderem die Zeichenkette
625 `TUTORIAL.de'.  An dieser Position befindet sich immer der Name der
626 Datei, die Sie momentan bearbeiten (`visit').  Gerade in diesem
627 Augenblick bearbeiten Sie eine Datei mit dem Namen `TUTORIAL.de'
628 (genauer gesagt, Emacs hat eine identische Kopie geladen).
630 Die Befehle für das Laden und Speichern von Dateien bestehen aus zwei
631 Zeichen: Beide beginnen mit CONTROL-x.  Es gibt eine ganze Reihe von
632 Kommandos, die mit C-x beginnen; viele von ihnen haben mit Dateien,
633 Puffern (s.u.) und ähnlichem zu tun.  All diese Befehle sind zwei,
634 drei oder vier Zeichen lang -- Sie haben bereits C-x u kennengelernt.
636 Um eine Datei in Emacs laden zu können, muß man dem Lade-Befehl den
637 Namen der Datei mitteilen.  Der Befehl `liest ein Argument vom
638 Terminal' (in diesem Fall ist das der Name der Datei).  Nachdem Sie
640         C-x C-f                   (lade Datei)
642 eingegeben haben, werden Sie von Emacs nach dem Dateinamen gefragt.
643 Die Zeichen, die Sie eingeben, werden in der untersten Bildschirmzeile
644 dargestellt, dem sogenannten Minipuffer (`minibuffer').  Sie können
645 ganz normale Emacs-Editierfunktionen verwenden, um den Dateinamen zu
646 ändern.
648 Sie können jederzeit die Eingabe (auch von anderen Befehlen, die den
649 Minipuffer benutzen) mit C-g abbrechen.
651 >> Drücken Sie C-x C-f und dann C-g.  Der letzte Befehl verwirft
652    jegliche Eingabe in den Minipuffer und bricht außerdem den
653    Ladebefehl ab (Sie haben also keine Datei geladen).
655 Wenn Sie den Dateinamen fertig eingegeben haben, drücken Sie <Return>,
656 um den Befehl abzuschließen; C-x C-f wird ausgeführt und lädt die von
657 Ihnen ausgesuchte Datei.  Der Minipuffer verschwindet wieder, sobald
658 C-x C-f beendet ist.
660 Ein paar Augenblicke später erscheint der Dateiinhalt auf dem
661 Bildschirm, und Sie können den Text editieren.  Wenn Sie Ihre
662 Änderungen permanent speichern wollen, dann drücken Sie
664         C-x C-s                   (sichere Datei)
666 und Emacs kopiert den Text in die Datei.  Beim ersten Mal benennt
667 Emacs die Originaldatei um, damit sie nicht verloren ist.  Der neue
668 Name besteht aus dem Originalnamen plus einer angehängten Tilde `~'
669 [unter einigen Betriebssystemen wird statt dessen die
670 Namenserweiterung durch `.bak' ersetzt].
672 Emacs schreibt den Namen der gesicherten Datei in die unterste Zeile,
673 sobald C-x C-s fertig ausgeführt ist.  Sie sollten den editierten Text
674 oft speichern, damit nicht allzuviel bei einem etwaigen Systemabsturz
675 verloren geht.
677 >> Geben Sie C-x C-s ein, um Ihre Kopie der Einführung zu sichern.
678    Die Ausgabe am unteren Bildschirmrand sollte `Wrote ...TUTORIAL.de'
679    sein.
681 Anmerkung: Bei einigen Systemen scheint es, als ob das Ausführen von
682 C-x C-s Emacs abstürzen ließe (Emacs reagiert mit keinen Meldungen
683 mehr; der Bildschirm scheint eingefroren).  Dieser Effekt tritt auf,
684 wenn das Betriebssystem das Zeichen C-s abfängt (es wird für `flow
685 control' verwendet) und nicht an Emacs weiterreicht.  Um den
686 Bildschirm wieder zum Leben zu erwecken, geben Sie C-q ein, und lesen
687 Sie dann den Abschnitt `Spontaneous Entry to Incremental Search' im
688 Emacs-Handbuch, was man am besten tun kann.  Das Emacs-Handbuch ist
689 übrigens auch online verfügbar mittels C-h i, und zwar im Abschnitt
690 `Emacs' (unter der Voraussetzung natürlich, daß die Info-Dateien von
691 Emacs auch installiert wurden.  Wenn nicht, beschweren Sie sich bei
692 Ihrem System-Administrator).
694 [Eine erste Abhilfe zur Umschiffung des C-s-Problems schafft die
695 Befehlsfolge `M-x save-buffer', welche exakt das gleiche wie C-x C-s
696 bewirkt.]
698 Sie können eine existierende Datei anschauen (`view') oder editieren.
699 Sie können aber auch eine Datei laden, die noch gar nicht existiert,
700 um so eine neue Datei zu erzeugen: Sie öffnen dazu die
701 (nicht-existente) Datei, die natürlich leer ist, und beginnen dann
702 einfach Text einzugeben.  Wenn Sie jetzt die Datei speichern, erzeugt
703 Emacs wirklich die Datei und kopiert den editierten Text in sie
704 hinein.
707 * PUFFER
708 --------
710 Manche Editoren können nicht mehr als eine Datei gleichzeitig
711 bearbeiten.  Wenn Sie jedoch eine zweite Datei in Emacs mit C-x C-f
712 laden, dann bleibt die erste in Emacs.  Sie können zur ersten
713 zurückschalten, indem Sie noch einmal C-x C-f eingeben.  Auf diese
714 Weise lassen sich eine ganze Reihe von Dateien laden und bearbeiten.
716 >> Erzeugen Sie eine Datei mit dem Namen `foo', indem Sie
718         C-x C-f foo <Return>
720    eingeben.  Tippen Sie etwas Text ein, editieren Sie ihn und
721    speichern Sie ihn abschließend mit C-x C-s.  Kehren Sie
722    anschließend zu dieser Einführung zurück mit
724         C-x C-f TUTORIAL.de <Return>
726 Emacs speichert jeden Text, der aus einer Datei in Emacs geladen wird,
727 in einem `Puffer'-Objekt.  Um eine Liste der momentan existierenden
728 Puffer zu sehen, geben Sie
730         C-x C-b                   (liste Puffer auf)
732 ein.
734 >> Probieren Sie jetzt C-x C-b.
736 Beachten Sie, daß jeder Puffer einen Namen hat und manche auch mit dem
737 Namen einer Datei assoziiert sind, dessen Inhalt sie enthalten.
738 Manche Puffer aber haben keinen zugehörige Datei, z.B. der mit dem
739 Namen `*Buffer List*'.  Er wurde von dem Befehl C-x C-b erzeugt, um
740 die Pufferliste darzustellen.  JEDER Text, den Sie innerhalb Emacs in
741 einem Fenster sehen, ist immer ein Ausschnitt eines Puffers.
743 >> Geben Sie jetzt C-x 1 ein, um die Pufferliste wieder verschwinden
744    zu lassen.
746 Wenn Sie Änderungen an einer Datei vornehmen und anschließend eine
747 andere Datei laden, dann wird die erste nicht gespeichert.  Die
748 Änderungen bleiben in Emacs, und zwar in dem zur ersten Datei
749 gehörigen Puffer.  Das ist sehr praktisch, bedeutet jedoch
750 gleichzeitig, daß man einen Befehl braucht, um den Puffer der ersten
751 Datei permanent abzuspeichern.  Es wäre äußerst umständlich, müßte man
752 jedesmal C-x C-f eingeben, um den Puffer dann mit C-x C-s
753 abzuspeichern.  Daher gibt es den Befehl
755         C-x s                     (sichere mehrere Puffer)
757 Dieser Befehl fragt Sie bei jedem Puffer, der Änderungen enthält, ob
758 Sie ihn speichern wollen.
760 >> Fügen Sie eine Textzeile ein und drücken Sie dann C-x s.  Emacs
761    fragt Sie jetzt, ob Sie einen Puffer mit dem Namen TUTORIAL.de
762    speichern wollen.  Bejahen Sie, indem Sie `y' drücken.
764 [Anmerkung: Sie verändern nicht die Originaldatei, sondern eine
765 persönliche Kopie.]
768 * WEITERE BEFEHLE
769 -----------------
771 Es existieren viel mehr Emacs-Befehle als Tasten auf der Tastatur.  Um
772 sie trotzdem alle benutzen zu können, gibt es zwei Erweiterungen:
774         C-x     Zeichenerweiterung.  Gefolgt von einem Zeichen.
775         M-x     Befehlserweiterung.  Gefolgt von einem (langen) Namen.
777 [Das `x' steht für das englische Wort `extension'.]  Diese beiden
778 Befehle sind prinzipiell sehr nützlich, werden aber weniger oft
779 benötigt als die bisher vorgestellten.  Sie haben bereits zwei Befehle
780 aus der ersten Kategorie kennengelernt: C-x C-f, um eine Datei zu
781 laden, und C-x C-s, um sie zu speichern.  Ein weiteres Beispiel ist
782 C-x C-c, um Emacs zu beenden -- Sie brauchen sich keine Gedanken zu
783 machen, ob Sie beim Beenden von Emacs vielleicht vergessen haben,
784 Daten oder Text zu sichern -- Emacs fragt bei jedem geändertem Puffer
785 (bzw. Datei), ob er gespeichert werden soll.
787 C-z ist der Befehl um Emacs *zeitweise* zu verlassen; es ist also
788 möglich, später an der unterbrochenen Stelle nahtlos weiterzuarbeiten.
790 Auf den meisten Systemen wie Linux oder FreeBSD wird Emacs
791 `suspendiert', wenn Sie C-z drücken, d.h., Sie kehren zurück zur
792 Eingabezeile des Betriebssystems, ohne Emacs zu beenden.  In der Regel
793 können Sie dann mittels des Befehls `fg' bzw. `%emacs' wieder zu Emacs
794 umschalten.  Unter X Window System bewirkt C-z in der Regel, daß Emacs
795 ikonofiziert wird, also als Ikone (`Icon') darauf wartet, mit einem
796 Mausklick bei Bedarf wieder vergrößert zu werden.
798 Bei Betriebssystemen bzw. Shells, die Suspension von Programmen nicht
799 implementiert haben (z.B. MS-DOS), startet C-z einen
800 System-Befehlsinterpreter innerhalb von Emacs (`subshell').
801 Normalerweise müssen Sie dann `exit' in die Befehlszeile schreiben, um
802 zu Emacs zurückzukehren.
804 Der beste Zeitpunkt für C-x C-c ist, wenn Sie sich ausloggen
805 (bzw. Ihren Computer ausschalten); Sie sollten Emacs ebenfalls
806 beenden, wenn Sie Emacs von einem anderen Programm aus aufgerufen
807 haben (z.B. einem Programm, das E-mails liest), da solche Programme
808 oft nicht wissen, wie sie mit Emacs im Suspend-Modus umgehen sollen.
809 In allen anderen Fällen ist es meistens günstiger, C-z zu benutzen und
810 Emacs nicht zu beenden, damit man im Bedarfsfalle sofort an der
811 gleichen Stelle weiterarbeiten kann.
813 Hier ist eine Liste aller C-x-Befehle, die Sie bereits kennengelernt
814 haben:
816         C-x C-f         lade Datei
817         C-x C-s         sichere Datei
818         C-x C-b         zeige Pufferliste an
819         C-x C-c         beende Emacs
820         C-x u           widerrufen
821         C-x 1           lösche alle Fenster außer eines
823 Ein Beispiel für einen Befehl mit langen Namen ist replace-string, der
824 global (also in der ganzen Datei bzw. Puffer) eine Zeichenkette durch
825 eine andere ersetzt.  Wenn Sie M-x drücken, dann fragt Sie Emacs in
826 der untersten Bildschirmzeile nach dem Namen des Befehls (in diesem
827 Fall `replace-string').  Geben Sie jetzt `repl s<TAB>' ein und Emacs
828 vervollständigt den Namen.  Schließen Sie die Eingabe mit <Return> ab.
829 [<TAB> bezeichnet die Tabulatortaste.]
831 >> Bewegen Sie den Cursor zu der leeren Zeile sechs Zeilen unter
832    dieser.  Geben Sie dann
834          M-x repl s<Return>Bildschirm<Return>Text<Return>
836    ein und kehren Sie mit C-u C-SPC an diese Position zurück.
838    Beachten Sie wie diese Bildschirmzeile jetzt aussieht: Sie haben
839    den Wortteil B-i-l-d-s-c-h-i-r-m durch `Text' ersetzt (und zwar im
840    ganzen Dokument beginnend von der Cursorposition).
842 >> Drücken Sie jetzt C-x u, um diese Änderungen auf einmal rückgängig
843    zu machen.
846 * AUTOMATISCHES SPEICHERN
847 -------------------------
849 Haben Sie Änderungen an einem Dokument vorgenommen, sie jedoch nicht
850 gespeichert, dann können sie verloren gehen, falls der Computer
851 abstürzt.  Um Sie davor zu schützen, sichert Emacs in bestimmten
852 Zeitintervallen jede von Ihnen editierte Datei in sogenannten
853 `auto-save'-Dateien.  Sie sind daran zu erkennen, daß sie mit einem #
854 beginnen und enden; z.B. ist `#hello.c#' der Name der Auto-save-Datei
855 von `hello.c'.  Wenn Sie Ihren Text auf normalem Wege speichern, wird
856 die Auto-save-Datei gelöscht.
858 Stürzt der Rechner einmal wirklich ab, so können Sie die Änderungen,
859 die beim letzten Auto-Save gespeichert worden sind, folgendermaßen
860 wiederherstellen: Laden Sie die Datei auf normalem Wege (die Datei,
861 die Sie bearbeitet haben, nicht die Auto-save-Datei) und geben Sie
862 dann `M-x recover-file<Return>' ein.  Wenn Emacs Sie um Bestätigung
863 fragt, antworten Sie mit `yes<Return>', um den Inhalt der
864 Auto-save-Datei zu übernehmen.
867 * DER ECHO-BEREICH
868 ------------------
870 Geben Sie Befehle langsam ein, dann zeigt Ihnen Emacs Ihre eigene
871 Eingabe am unteren Bildschirmrand im sogenannten Echo-Bereich (`echo
872 area').  Der Echo-Bereich enthält die unterste Bildschirmzeile.
874 [Mini-Puffer und Echo-Bereich fallen normalerweise zusammen, sind aber
875 nicht das gleiche, da innerhalb des Echo-Bereiches nichts eingegeben
876 werden kann.]
879 * DIE STATUSZEILE
880 ------------------
882 Die Bildschirmzeile unmittelbar über dem Echo-Bereich ist die
883 Statuszeile (`mode line').  Sie schaut ungefähr so aus:
885 -1:**  TUTORIAL.de    58% L865    (Fundamental)----------------------
887 Diese Zeile gibt nützliche Hinweise über den momentanen Zustand von
888 Emacs und den Text, den Sie gerade editieren.
890 Sie wissen bereits, was der Dateiname bedeutet.  `--NN%--' zeigt die
891 momentane Position innerhalb des Textes an: NN Prozent davon sind
892 oberhalb des Bildschirms.  Ist der Dateianfang zu sehen, dann
893 erscheint `Top' anstelle von `00%'.  Analog dazu erscheint `Bot' (für
894 das englische Wort `bottom'), wenn das Dateiende sichtbar ist.  Wenn
895 Sie einen Text betrachten, der komplett auf den Bildschirm paßt, dann
896 erscheint `All'.
898 Das `L' und die nachfolgenden Ziffern geben die aktuelle Zeilennummer
899 an, in denen sich der Cursor befindet.
901 Am Anfang der Zeile sehen Sie `-1:**'.  Die Zeichen vor dem
902 Doppelpunkt geben an, in welcher Kodierung der Text ist und welche
903 Eingabemethode verwendet wird.  Dazu mehr weiter unten im Abschnitt
904 `MULE'.
906 [Anstelle des Doppelpunktes können auch ein `\' und `/' stehen, falls
907 Sie Dateien editieren, die der MS-DOS- bzw. der
908 Macintosh-Textkonvention folgen: MS-DOS verwendet als
909 Zeilenvorschubzeichen CR-LF (Carriage Return gefolgt von Linefeed),
910 während Macintosh nur CR benutzt.  Emacs verwendet standardmäßig LF.]
912 Die Sterne nach dem Doppelpunkt bedeuten, daß Sie Änderungen am Text
913 vorgenommen haben.  Wenn Sie gerade eine Datei in Emacs geladen oder
914 gespeichert haben, dann erscheinen statt der Sterne zwei Bindestriche.
915 Prozentzeichen nach dem Doppelpunkt stehen für eine Datei, die nur
916 gelesen, aber nicht editiert werden kann.
918 Der eingeklammerte Teil gibt an, in welchem Editiermodus Sie sich
919 befinden.  Der Standardmodus heißt `Fundamental' (Sie verwenden ihn
920 gerade); er ist ein Beispiel für einen Hauptmodus (`major mode').
922 Emacs hat viele Hauptmodi implementiert.  Manche davon werden für
923 verschiedene (Computer-)Sprachen und/oder Textarten verwendet,
924 z.B. Lisp-Modus, Text-Modus usw.  Es kann immer nur ein Hauptmodus
925 aktiviert sein, und der Name befindet sich dort, wo jetzt gerade
926 `Fundamental' steht.
928 Einige Befehle verhalten sich jeweils in verschiedenen Hauptmodi
929 anders.  Es gibt zum Beispiel einen Befehl, um einen Kommentar in den
930 Quellcode eines Computerprogramm einzufügen -- die Tastenfolge dafür
931 ist zwar (in der Regel) die gleiche, doch wird ein Kommentar mit der
932 für die aktuelle Programmiersprache gültigen Syntax eingefügt
933 (z.B. `// ...' für ein Programm in C++ oder `; ...' für Lisp).  Um in
934 einen Hauptmodus zu schalten, hängen Sie einfach das englische Wort
935 `-mode' an den (kleingeschriebenen) Namen des Modus an und führen den
936 Befehl mittels M-x aus.  Beispiel: `M-x fundamental-mode' schaltet in
937 den Fundamental-Modus.  Weitere wichtige Modi sind c-mode, perl-mode,
938 lisp-mode, text-mode u.a.  Die meisten davon werden automatisch
939 aktiviert, und zwar entsprechend der Namenserweiterung der zu ladenden
940 Datei: So wird z.B. durch das Laden der Datei foo.c automatisch der
941 C-Modus aktiviert.
943 Wenn Sie deutschen oder englischen Text bearbeiten, dann sollten Sie
944 den Textmodus verwenden.  [Falls Ihre Tastatur keine Umlaut-Tasten
945 hat, müssen Sie noch einen weiteren Nebenmodus aktivieren.  Lesen Sie
946 dazu den Abschnitt `MULE' weiter unten.]
948 >> Geben Sie `M-x text mode<Return>' ein.
950 Sie brauchen keine Angst zu haben, daß sich die bisher dargestellte
951 Tastaturbelegung von Emacs stark ändert.  Beobachten Sie z.B. die
952 Befehle M-f und M-b: Apostrophe werden nun als Teil eines Wortes
953 betrachtet (wie man's leicht an diesem Beispiel ausprobieren kann),
954 wohingegen im Fundamentalmodus Apostrophe als Worttrenner
955 (`word-separator') behandelt werden.
957 Normalerweise ist das eben genannte Beispiel die Methode von
958 Hauptmodi: Die meisten Befehle tun `das gleiche', arbeiten aber
959 jeweils ein bißchen anders.
961 Dokumentation zum derzeit aktuellen Hauptmodus bekommen Sie mit C-h m.
963 >> Drücken Sie C-u C-v ein- oder mehrmals, um diese Zeile in die Nähe
964    des oberen Bildschirmrands zu bringen.
965 >> Lesen Sie nun mittels C-h m die englische Dokumentation zum
966    Textmodus.
967 >> Entfernen Sie schließlich das Dokumentationsfenster mit C-x 1.
969 Neben den Hauptmodi gibt es auch Nebenmodi (`minor modes').  Nebenmodi
970 sind keine Alternativen zu Hauptmodi, sondern stellen Ergänzungen zur
971 Verfügung, die (normalerweise) in allen Hauptmodi funktionieren
972 (z.B. der Überschreibmodus: Zeichen werden nicht eingefügt, sondern
973 überschreiben den Text).  Man kann Nebenmodi ein- und ausschalten
974 unabhängig von anderen Nebenmodi und Hauptmodi; mit anderen Worten,
975 Sie können zu Ihrem Hauptmodus keinen, einen oder sogar mehrere
976 Nebenmodi haben.
978 Ein Nebenmodus, welcher äußerst nützlich ist, besonders für das
979 Editieren von Text, ist der automatische Zeilenumbruch (`Auto Fill
980 mode').  Ist dieser Modus aktiviert, dann bricht Emacs die laufende
981 Zeile selbsttätig zwischen Wörtern um, sobald sie zu lang wird.
983 Sie können den Zeilenumbruchmodus einschalten mittels `M-x auto fill
984 mode<Return>'.  Wenn der Modus aktiviert ist, können Sie ihn mit dem
985 gleichen Befehl wieder ausschalten.  Mit anderen Worten, der Befehl
986 verhält sich wie ein Lichttaster, der bei Betätigung entweder das
987 Licht ein- oder ausschaltet, je nachdem, ob das Licht vorher
988 ausgeschaltet bzw. eingeschaltet war.  Wir sagen, daß dieser Befehl
989 den Modus umschaltet (`toggle').
991 >> Geben Sie nun M-x auto-fill-mode<Return> ein.  Fügen Sie
992    anschließend eine Zeile ein, die aus lauter `asdf ' besteht, und
993    zwar so lange, bis die Zeile automatisch umgebrochen wird.
994    Vergessen Sie nicht, Leerzeichen einzugeben, da nur dort ein
995    Umbruch erfolgt.
997 Normalerweise ist die maximale Zeilenlänge 70 Zeichen (d.h., der linke
998 Rand ist ganz links auf Position 1 und der rechte Rand auf
999 Position 70), jedoch können Sie das mit dem Befehl C-x f ändern.
1000 Geben Sie den neuen (rechten) Rand als numerischen Parameter ein.
1002 >> Geben Sie C-x mit dem Argument 20 ein (C-u 2 0 C-x f).  Schreiben
1003    Sie nun etwas Text und beobachten Sie, wie Emacs die laufende Zeile
1004    an Position 20 umbricht.  Setzen Sie anschließend den Rand wieder
1005    zurück auf 70 mit dem gleichen Befehl.
1007 Machen Sie Änderungen in der Mitte eines Absatzes, dann reformatiert
1008 der Zeilenfüllmodus nicht automatisch den Absatz.
1009 Verwenden Sie dafür den Befehl M-q, wobei der Cursor innerhalb des
1010 Absatzes stehen muß.
1012 >> Bewegen Sie den Cursor zurück zum letzten Absatz und drücken Sie
1013    M-q.
1016 * SUCHEN
1017 --------
1019 Emacs kann Zeichenketten (`strings') entweder in Richtung Pufferende
1020 (vorwärts, `forward') oder in Richtung Pufferanfang (rückwärts,
1021 `backward') suchen.  Gleichzeitig wird der Cursor an die nächste
1022 Stelle bewegt, wo diese Zeichenkette erscheint.
1024 Hier unterscheidet sich Emacs von vielen anderen Editoren, da nämlich
1025 die Standard-Suchoperation inkrementelles Suchen ist, d.h., die Suche
1026 beginnt dann, wenn Sie die Zeichen eingeben.
1028 Der Befehl für Vorwärtssuchen ist C-s und C-r für Rückwärtssuchen.
1029 ABER HALT!  Probieren Sie bitte diese Befehle noch nicht.
1031 Wenn Sie C-s eingeben, dann erscheint die Zeichenkette `I-search:' als
1032 Eingabeaufforderung im Echobereich.  Das bedeutet, daß Emacs jetzt
1033 eine inkrementellen Suche ausführt und darauf wartet, daß Sie die zu
1034 suchende Zeichenkette eingeben.  <Return> beendet die Suche.
1036 >> Geben Sie jetzt C-s ein, um einen Suchvorgang zu starten.  Schreiben
1037    Sie LANGSAM, einen Buchstaben nach dem anderen, das Wort `Cursor',
1038    und warten Sie jeweils ab, was mit dem Cursor passiert.  Sie haben
1039    jetzt das Wort `Cursor' einmal gefunden.
1040 >> Drücken Sie C-s noch einmal, um die nächste Stelle zu suchen, wo das
1041    Wort `Cursor' vorkommt.
1042 >> Drücken Sie nun <Delete> viermal und beobachten Sie, wie der Cursor
1043    zurückspringt.
1044 >> Beenden Sie die Suche mit <Return>.
1046 Verstehen Sie, was gerade vorgegangen ist?  Emacs versucht während
1047 einer inkrementellen Suche zu der Stelle zu gehen, wo die Zeichenkette
1048 steht, die Sie bis jetzt eingegeben haben.  Um die darauffolgende
1049 Position zu suchen, wo `Cursor' steht, genügt es, noch einmal C-s zu
1050 betätigen.  Wenn es keine nächste Position gibt, dann ertönt ein
1051 kurzer Ton, und Emacs sagt Ihnen, daß die Suche im Augenblick
1052 fehlschlägt (`failing').  C-g beendet ebenfalls einen Suchvorgang.
1054 Anmerkung: Wie weiter oben schon einmal erwähnt, scheint es bei
1055 einigen Systemen, als ob das Ausführen von C-s Emacs abstürzen läßt
1056 (Emacs reagiert mit keinen Meldungen mehr; der Bildschirm wirkt
1057 eingefroren).  Dieser Effekt tritt auf, wenn das Betriebssystem das
1058 Zeichen C-s abfängt (es wird für `flow control' verwendet) und nicht
1059 an Emacs weiterreicht.  Um den Bildschirm wieder zum Leben zu
1060 erwecken, geben Sie C-q ein, und lesen Sie dann den Abschnitt
1061 `Spontaneous Entry to Incremental Search' im Emacs-Handbuch, was man
1062 am besten tun kann.
1064 Wenn Sie sich mitten in einer inkrementellen Suche befinden und
1065 <Delete> drücken, wird das letzte Zeichen im Suchstring gelöscht, und
1066 der Cursor springt zurück auf die letzte Suchposition.  Angenommen,
1067 Sie haben `c' eingegeben, um das erste Auftreten von `c' zu suchen.
1068 Geben Sie jetzt `u' ein, dann springt der Cursor zu dem ersten
1069 Auftreten der Zeichenkette `cu'.  Wenn Sie jetzt mit <Delete> das `u'
1070 vom Suchstring löschen, dann springt der Cursor zurück zum ersten `c'.
1071 Drücken Sie dagegen ein paar mal C-s, um weitere `cu'-Zeichenketten zu
1072 finden, dann bewirkt <Delete>, daß Sie zum letzten Auftreten von `cu'
1073 zurückspringen, und erst wenn es kein weiteres `cu' mehr gibt, springt
1074 der Cursor zum ersten `c' zurück.
1076 Die Suche wird ebenfalls beendet, wenn Sie ein CONTROL- oder
1077 META-Zeichen eingeben (mit ein paar Ausnahmen -- Zeichen, die
1078 bei einer Suche speziell gehandhabt werden wie C-s oder C-r).
1080 C-s versucht, die Zeichenkette NACH der aktuellen Cursorposition zu
1081 finden.  Wollen Sie etwas davor suchen, müssen Sie C-r verwenden.  Das
1082 oben Gesagte gilt völlig analog, jedoch in die entgegengesetzte
1083 Suchrichtung.
1086 * MEHRFACHE FENSTER
1087 -------------------
1089 Eine weitere, nützliche Fähigkeit von Emacs ist die Möglichkeit, mehr
1090 als ein Fenster zur gleichen Zeit auf dem Bildschirm darzustellen.
1092 >> Bewegen Sie den Cursor zu dieser Zeile und geben Sie C-u 0 C-l ein.
1094 >> Schreiben Sie nun C-x 2, um den Bildschirm in zwei Fenster zu
1095    teilen.  Beide Fenster zeigen diese Einführung an, und der Cursor
1096    bleibt im oberen.
1098 >> Verwenden Sie C-M-v, um im unteren Fenster zu blättern (Sie können
1099    statt dessen auch ESC C-v verwenden, falls Sie keine META-Taste
1100    haben; siehe auch weiter unten).
1102 >> Mittels C-x o (das `o' steht für das englische Wort `other', `das
1103    andere') können Sie den Cursor in das untere Fenster bewegen.
1105 >> Benützen Sie C-v und M-v, um im unteren Fenster zu blättern.  Lesen
1106    Sie die Emacs-Einführung jedoch im oberen Fenster weiter.
1108 >> Geben Sie C-x o nochmals ein, und der Cursor ist wieder im oberen
1109    Fenster, genau an der Stelle, wo er vorher war.
1111 C-x o ist der Befehl, um zwischen (Emacs-)Fenstern hin- und
1112 herzuschalten.  Jedes Fenster hat eine eigene Cursorposition, aber nur
1113 das aktuelle Fenster zeigt den Cursor an (unter X wird die
1114 nicht-aktuelle Cursorposition durch ein leeres Rechteck dargestellt).
1115 Alle normalen Editierbefehle betreffen das Fenster, in dem sich der
1116 Cursor befindet.  Wir nennen dieses Fenster `selektiert' (`selected
1117 window').
1119 Der Befehl M-C-v ist sehr nützlich, wenn man Text in einem Fenster
1120 editiert und das andere Fenster als Referenz verwendet.  Der Cursor
1121 bleibt stets im gleichen Arbeitsfenster, und mit M-C-v kann man bequem
1122 vorwärtsblättern.
1124 M-C-v ist ein Beispiel eines CONTROL-META-Zeichens.  Haben Sie eine
1125 META-Taste, dann kann man M-C-v erzeugen, indem man CTRL und META
1126 gleichzeitig niedergedrückt hält, während man v eintippt.  Es ist
1127 egal, ob zuerst CTRL oder META niedergedrückt wird, da beide Tasten
1128 gleichberechtigt das jeweils einzugebende Zeichen modifizieren.
1130 Haben Sie keine META-Taste, und Sie verwenden stattdessen ESC, dann
1131 ist die Reihenfolge nicht mehr egal: Sie müssen zuerst ESC drücken,
1132 gefolgt von CTRL-v.  CTRL-ESC v funktioniert nicht!  Der Grund dafür
1133 ist, daß ESC ein eigenes Zeichen ist und keine Modifizier-Taste wie
1134 META oder CTRL.
1136 Der umgekehrte Befehl zu M-C-v ist M-C-S-v, um im anderen Fenster
1137 rückwärts zu blättern (d.h., Sie müssen die META-Taste sowie die
1138 CONTROL- und SHIFT-Taste zusammen mit `v' betätigen) -- jetzt werden
1139 Sie wahrscheinlich verstehen, warum manche Kritiker das Wort Emacs als
1140 Abkürzung von Escape-Meta-Alt-Control-Shift betrachten.  Leider
1141 funktioniert diese Befehlsfolge normalerweise nur mit dem X Window
1142 System, da C-v von C-S-v auf den meisten Textterminals nicht
1143 unterschieden werden kann.
1145 [Unter X kann man außerdem in der Regel mit den bequemeren
1146 Tastenkombinationen META-`Bild mit Aufwärtspfeil' bzw. META-`Bild mit
1147 Abwärtspfeil' ebenfalls im anderen Fenster rück- bzw. vorwärts
1148 blättern.]
1150 >> Entfernen Sie mit C-x 1 (eingegeben im oberen Fenster) das untere
1151    Fenster.
1153 (Hätten Sie C-x 1 im unteren Fenster eingegeben, dann wäre das obere
1154 Fenster geschlossen worden -- eine Eselsbrücke für C-x 1 ist `ich will
1155 nur das *eine* Fenster, in dem ich mich gerade befinde.')
1157 Sie müssen nicht den gleichen Puffer in beiden Fenstern darstellen.
1158 Wenn Sie C-x C-f verwenden, um in einem Fenster eine Datei zu laden,
1159 dann bleibt das andere Fenster unverändert.  Sie können in jedem
1160 Fenster eine andere Datei anzeigen lassen, unabhängig vom anderen
1161 Fenster.
1163 Hier eine andere Möglichkeit, in zwei Fenstern zwei verschiedene
1164 Texte darzustellen:
1166 >> Geben Sie C-x 4 C-f ein, gefolgt vom Namen einer Ihrer Dateien.
1167    Schließen Sie ab mit <Return>.  Beobachten Sie, wie die
1168    spezifizierte Datei im unteren Fenster erscheint.  Der Cursor
1169    springt ebenfalls in das untere Fenster.
1171 >> Bewegen Sie den Cursor mittels C-x o in das obere Fenster und geben
1172    Sie C-x 1 ein, um das untere Fenster zu schließen.
1175 * REKURSIVE EDITIER-EBENEN
1176 --------------------------
1178 Manchmal kann es passieren, daß Sie in eine sogenannte rekursive
1179 Editier-Ebene geraten (`recursive editing level').  Sie können das an
1180 den eckigen Klammern in der Statuszeile erkennen, welche den
1181 derzeitigen Hauptmodus zusätzlich umschließen, z.B. [(Fundamental)]
1182 anstelle von (Fundamental).
1184 Um eine rekursive Editier-Ebene zu verlassen, geben Sie ESC ESC ESC
1185 ein.  Diese Tastenkombination ist ein allgemeiner
1186 Ich-will-hier-raus-Befehl.  Sie können ihn auch verwenden, um
1187 unerwünschte Fenster zu schließen und den Minipuffer zu verlassen.
1189 >> Geben Sie M-x ein, um in den Minipuffer zu gelangen, und tippen Sie
1190    dann ESC ESC ESC, um ihn wieder zu verlassen.
1192 Mit C-g kann man eine rekursive Editier-Ebene nicht verlassen, da C-g
1193 Befehle INNERHALB einer rekursiven Editier-Ebene stoppt.
1195 Rekursive Editier-Ebenen sind hier in dieser Einführung nicht weiter
1196 dargestellt.  Details finden Sie im Emacs-Handbuch beschrieben.
1199 * MULE
1200 ------
1202 Mule ist die Abkürzung für `Multi-lingual Enhancement to GNU Emacs'.
1203 Früher wurde damit eine spezielle Emacs-Variante bezeichnet, die
1204 allerdings seit der Version 20 mit Emacs verschmolzen ist.
1206 Emacs unterstützt eine große Anzahl von internationalen Zeichensätzen,
1207 z.B. verschiedene europäische Varianten des lateinischen Alphabets,
1208 Chinesisch, Russisch oder Thai, um nur einige zu nennen.  In dieser
1209 Einführung wird jedoch nur auf den deutschen Zeichensatz sowie
1210 Eingabemöglichkeiten für Deutsch näher eingegangen.
1212 Der Standard-Zeichensatz für Deutsch ist Latin-1 (auch bekannt unter
1213 dem Namen ISO-8859-1).  Wenn anstelle der deutschen Umlaute
1214 unansehnliche Konstrukte wie `\201ä' dargestellt werden, dann ist die
1215 sogenannte Multibyte-Zeichenunterstützung deaktiviert (intern werden
1216 in Emacs nicht-ASCII Zeichensätze durch mehr als ein Byte
1217 repräsentiert).  Durch den Befehl `M-x
1218 toggle-enable-multibyte-characters' wird die
1219 Multibyte-Zeichenunterstützung aktiviert.  Denken Sie daran, die
1220 Tabulatortaste zur Vervollständigung von Befehlsnamen zu benützen,
1221 z.B. `M-x toggle-e<TAB><Return>'.
1223 Wenn anstelle der Umlaute `ä', `ö' oder `ü' die Zeichen `d', `v' und
1224 `|' erscheinen (also `kleines D', `kleines V' und ein senkrechter
1225 Strich), dann wird das achte Bit von jedem Byte abgeschnitten, sodaß
1226 nur ASCII-Zeichen dargestellt werden können.  In der Regel gibt es
1227 zwei Ursachen für dieses Problem: Sie haben sich nicht `8-bit clean'
1228 (z.B. mittels `telnet -8 ...') eingeloggt oder Ihr
1229 Telekommunikationsprogramm ist nicht für 8-bit konfiguriert.
1231 >> Geben Sie `M-x toggle-enable-multibyte-characters' ein.  Die
1232    deutschen Umlaute (so sie von Ihrem Terminal darstellbar sind)
1233    verschwinden und werden durch Zahlenkonstrukte ersetzt.  So wird
1234    zum Beispiel Umlaut a (`ä') dargestellt als `\201ä'.
1236 >> Aktivieren Sie wieder die Multibyte-Zeichenunterstützung mittels
1237    `M-x toggle-enable-multibyte-characters'.
1239 Sehen Sie anstelle der Umlaute leere Kästchen (unter X), dann sollten
1240 Sie mit C-x C-c Emacs beenden und folgendermaßen neu starten:
1242     emacs -fn fontset-standard
1244 Bei einem Textterminal gibt es weiter die Möglichkeit, die
1245 Befehlsfolge `M-x standard-display-european' auszuführen, wodurch
1246 Emacs die Multibyte-Zeichenunterstützung deaktiviert und direkt
1247 Latin-1-Zeichen darzustellen versucht.  Sie können auch probieren,
1248 Emacs mit der `--unibyte'-Option zu starten, was einen ähnlichen
1249 Effekt bewirkt.
1251 Falls das alles nichts nützt oder Sie Fragezeichen anstelle der
1252 Umlaute auf ihrem Textterminal sehen, sollten Sie sich an Ihren
1253 Systemadministrator wenden und sich beschweren, daß kein
1254 Latin-1-Zeichensatz installiert ist (was heutzutage eigentlich eine
1255 Selbstverständlichkeit sein sollte).  Falls statt der Umlaute andere
1256 Zeichen auf ihrem Textterminal erscheinen (z.B. kyrillische
1257 Buchstaben), dann erkundigen Sie sich, wie sie auf Latin-1 umschalten
1258 können.
1260 Lesen Sie im Emacs-Handbuch nach unter dem Stichwort `International',
1261 welche weitere Optionen es bezüglich Zeichensätze gibt.
1263 Es empfiehlt sich, Latin-1 als Standardkodierung zu aktivieren, wenn
1264 Sie primär Deutsch verwenden.  Benutzen Sie zu diesem Zweck die
1265 Befehlsfolge
1267     C-x <Return> l latin-1 <Return>
1269 (C-x <Return> l führt die Funktion set-language-environment aus), um
1270 in einer laufenden Emacs-Sitzung auf Latin-1 umzuschalten.  Dadurch
1271 wird erreicht, daß Emacs beim Laden einer Datei (und Speichern
1272 derselben) standardmäßig die Latin-1-Zeichenkodierung verwendet.  Sie
1273 können an der Ziffer 1 unmittelbar vor dem Doppelpunkt links unten in
1274 der Statuszeile erkennen, daß Sie Latin-1 aktiviert haben.  Beachten
1275 Sie allerdings, daß set-language-environment keinen Einfluß auf die
1276 Kodierung bereits existierender Puffer hat!  Haben Sie eine Datei mit
1277 deutschem Text in Latin-1-Kodierung irrtümlicherweise in einer
1278 falschen Kodierung geladen, dann müssen Sie diesen Puffer aus Emacs
1279 mit dem Befehl C-x k (kill-buffer) entfernen und die Datei erneut
1280 laden, nachdem Sie mit set-language-environment auf Latin-1
1281 umgeschaltet haben.
1283 >> Führen Sie jetzt C-x <Return> l latin-1 <Return> aus und öffnen Sie
1284    anschließend eine (neue) Datei mit dem Namen `bar' in einem anderen
1285    Fenster mittels C-x 4 C-f bar <Return>.  In der Statuszeile des
1286    zweiten Fensters sehen Sie die Ziffer 1 unmittelbar vor dem
1287    Doppelpunkt.
1289 >> Schließen Sie das soeben geöffnete Fenster mit C-x 1 wieder.
1291 Wie können Sie nun deutsche Umlaute eingeben?  Es gibt prinzipiell
1292 zwei unterschiedliche Fälle: Sie besitzen eine deutsche Tastatur mit
1293 Tasten für die Umlaute oder Sie haben eine nicht-deutsche Tastatur.
1294 Im ersteren Fall sollten Sie die Eingabemethode `german' auswählen,
1295 welche direkt die Umlaute auf die entsprechenden Tasten abbildet.  Im
1296 letzteren Fall gibt es mehrere Möglichkeiten, wovon zwei hier erklärt
1297 werden sollen, nämlich `latin-1-prefix' und `latin-1-postfix'.  Die
1298 Präfix-Methode erwartet zuerst den Akzent und dann den Basisbuchstaben
1299 ('a wird zu á, "s zu ß etc.), während bei der Postfix-Methode zuerst
1300 der Basisbuchstabe und dann der Akzent einzugeben ist (a" wird zu ä,
1301 s/ wird zu ß etc).
1303 Aktiviert wird die jeweilige Eingabe mit dem Befehl
1305     C-u C-\ Eingabemethode <Return>
1307 (z.B. C-u C-\ german <Return>).  Durch diese Befehlsfolge wird der
1308 sogenannte Quail-Nebenmodus aktiviert, was sich durch eine kleine
1309 Veränderung in der Statuszeile zeigt: Durch zwei oder drei Zeichen
1310 unmittelbar vor der Pufferkodierung wird die aktuelle Eingabemethode
1311 angezeigt.  Ist der Eingabemodus einmal gewählt, kann man mit C-\ ihn
1312 ein- und ausschalten.
1314 >> Geben Sie C-u C-\ latin-1-postfix <Return> ein.  Beobachten Sie,
1315    wie links unten in der Statuszeile die Anzeige von `1:**' auf
1316    `1<1:**' springt.  Probieren Sie ä einzugeben mittels a".
1318 >> Deaktivieren Sie den Eingabemodus wieder mit C-\.
1320 Folgende Kürzel in der Statuszeile repräsentieren die eben
1321 beschriebenen Eingabemethoden:
1323     DE@    german
1324     1<     latin-1-postfix
1325     1>     latin-1-prefix
1327 So bedeutet die Angabe `DE@1:**', daß Sie die Eingabemethode `german'
1328 in einem Puffer mit Latin-1-Kodierung verwenden, und daß die Datei
1329 bereits modifiziert wurde.
1331 [Arbeitet Emacs in einem Terminal, werden noch zwei zusätzliche
1332 Spalten zwischen Eingabemethode und Pufferkodierung eingefügt, und
1333 zwar für die Tastatur- und Bildschirmkodierung.]
1336 * WEITERE DOKUMENTATION VON EMACS
1337 ---------------------------------
1339 Wir haben uns bemüht, in dieser Einführung genau soviel Information zu
1340 geben, daß Sie beginnen können, mit Emacs zu arbeiten.  Emacs ist
1341 jedoch so mächtig und umfangreich, daß es den Rahmen einer Einführung
1342 spränge, an dieser Stelle mehr zu erklären.  Um Sie im weiteren
1343 Lernverlauf zu unterstützen, stellt Emacs eine Reihe von
1344 Hilfe-Funktionen zu Verfügung, die alle mit dem Präfix C-h (dem
1345 Hilfe-Zeichen, `Help character') beginnen.
1347 Nach dem Drücken von C-h geben Sie ein weiteres Zeichen ein, um Emacs
1348 zu sagen, worüber Sie mehr Informationen brauchen.  Sollten Sie
1349 WIRKLICH verloren sein, geben Sie C-h ? ein, und Emacs sagt Ihnen,
1350 welche Art von Hilfe er Ihnen zu Verfügung stellen kann.  Haben Sie
1351 C-h versehentlich gedrückt, können Sie mit C-g sofort abbrechen.
1353 (Es kann vorkommen, daß bei manchen Computern bzw. Terminals C-h etwas
1354 anderes bedeutet.  Da erfahrungsgemäß C-h eine der meistbenötigten
1355 Emacs-Befehle ist, haben Sie einen wirklichen Grund, sich in diesem
1356 Fall beim Systemadministrator zu beschweren.  Alternativen zu C-h sind
1357 die F1-Taste und der lange Befehl M-x help <Return>.)
1359 Die elementarste Hilfestellung gibt C-h c.  Schreiben Sie C-h, dann
1360 das Zeichen c, und dann einen Befehl: Emacs zeigt daraufhin eine kurze
1361 Beschreibung des Befehls an.
1363 >> Geben Sie C-h c C-p ein.
1364   Die Antwort darauf (im Echo-Bereich) sollte so ähnlich sein wie
1366         C-p runs the command previous-line
1368 Somit wissen Sie den `Namen der Funktion'.  Funktionsnamen werden
1369 hauptsächlich benutzt, um Emacs anzupassen bzw. zu erweitern.  Aber da
1370 Namen in der Regel beschreiben, was die jeweilige Funktion tut, können
1371 sie auch als sehr kurze Beschreibung dienen -- ausreichend, um Sie an
1372 Befehle zu erinnern, die Sie bereits gelernt haben.
1374 Aus mehr als einem Zeichen bestehende Befehle, z.B. C-x C-s oder
1375 <ESC>v, sind ebenfalls erlaubt nach C-h c.
1377 Um eine detaillierte Dokumentation eines Befehls zu erhalten,
1378 verwenden Sie C-h k anstelle von C-h c.
1380 >> Geben Sie C-h k C-p ein.
1382 Diese Befehlsfolge zeigt die komplette Dokumentation des Befehls an
1383 zusammen mit seinem Namen, und zwar in einem eigenem Fenster.  Wenn
1384 Sie die Beschreibung gelesen haben, benützen Sie am besten C-x 1, um
1385 das Hilfe-Fenster wieder zu schließen.  Sie müssen das nicht sofort
1386 tun -- Sie können weiter Text editieren und das Fenster schließen,
1387 wenn Sie es nicht mehr brauchen.
1389 Hier einige weitere nützliche Optionen von C-h:
1391    C-h f        Beschreibt eine Funktion.  Sie müssen den Namen der
1392                 Funktion eingeben.
1394 >> Probieren Sie C-h f previous-line<Return>.
1395    Alle Information über den C-p-Befehl wird angezeigt.
1397 Sie können die Tabulator-Taste stets benützen, um den Namen des
1398 jeweiligen Befehls zu vervollständigen.  Geben Sie z.B. `C-h f
1399 previous<TAB>' ein, dann werden alle Befehle angezeigt, deren Namen
1400 mit `previous-' beginnen.  Ergänzen Sie die Zeichenkette auf
1401 `previous-l' und drücken Sie dann <TAB>, bleibt nur noch der Befehl
1402 `previous-line' übrig, und Sie können mit <Return> abschließen.
1404 Ein ähnlicher Befehl ist C-h v.  Er zeigt den Wert und die
1405 Dokumentation von Variablen, deren Werte man ändern kann (um Emacs an
1406 persönliche Bedürfnisse anzupassen).  Auch hier kann man die
1407 Tabulator-Taste zur Vervollständigung benutzen.
1409    C-h a        Ein Befehls-Apropos.  Gibt man ein Schlüsselwort ein,
1410                 dann zeigt Emacs alle Befehle, die dieses
1411                 Schlüsselwort enthalten.  Alle angezeigten Befehle
1412                 können mit M-x aufgerufen werden.  Für einige
1413                 Kommandos wird zusätzlich eine Zeichensequenz
1414                 (meistens bestehend aus einem oder zwei Zeichen)
1415                 aufgelistet, welche den gleichen Befehl startet.
1417 >> Geben Sie C-h a file<Return> ein.
1419 Alle M-x-Befehle, die das Wort `file' in ihrem Namen enthalten, werden
1420 angezeigt.  Beachten Sie, daß auch C-x C-f aufgelistet wird neben dem
1421 zugehörigen langen Namen, find-file.
1423 >> Blättern Sie mit C-M-v, um sich die Liste der Funktionen anzusehen.
1425 >> Schließen Sie das Hilfefenster mit C-x 1.
1427    C-h i        Dieser Befehl öffnet einen speziellen Puffer, um
1428                 Online-Handbücher zu lesen (im `Info'-Format), die auf
1429                 dem verwendeten Computersystem installiert sind.
1430                 Geben Sie z.B. m emacs <Return> ein, um das
1431                 Emacs-Handbuch zu lesen.  Haben Sie `Info' noch nie
1432                 benutzt, tippen Sie ?, und Emacs führt Sie Schritt für
1433                 Schritt durch die Möglichkeiten des Info-Modus.  Wenn
1434                 Sie diese Einführung fertiggelesen haben, sollten Sie
1435                 das Info-Handbuch für Emacs als primäre Dokumentation
1436                 benutzen.
1439 * SCHLUSSBEMERKUNG
1440 ------------------
1442 Das Wichtigste: Emacs wird mit C-x C-c beendet und mit C-z temporär
1443 unterbrochen.
1445 Diese Einführung soll für alle neuen Benutzer von Emacs verständlich
1446 sein.  Wenn daher etwas unklar sein sollte, dann hadern Sie nicht mit
1447 sich selbst.  Schreiben Sie an die Free Software Foundation oder an
1448 den Autor und erläutern Sie, was für Sie unklar geblieben ist.  Eine
1449 weitere Kontaktadresse ist die Mailing-Liste `de@li.org', in der
1450 Probleme mit der Adaption von GNU-Programmen an das Deutsche
1451 diskutiert werden.
1454 * RECHTLICHES
1455 -------------
1457 Die englische Version dieser Einführung hat eine lange Vorgeschichte.
1458 Stuart Cracraft hat für die Urversion von Emacs das erste Tutorial
1459 geschrieben.  Übersetzer ins Deutsche ist Werner Lemberg (wl@gnu.org).
1461 Beachten Sie bitte, daß im Zweifelsfalle das englische Original dieser
1462 Urheberrechtsnotiz gültig ist (zu finden in der Datei TUTORIAL).
1464 Copyright (c) 1985, 1996, 1997 Free Software Foundation
1466    Hiermit wird für jedermann die Erlaubnis erteilt, wörtliche,
1467    unveränderte Kopien dieses Dokumentes für jegliches Medium zu
1468    erstellen, unter der Voraussetzung, daß die Copyright-Notiz sowie
1469    diese Erlaubnis beibehalten werden.  Außerdem muß der Verteiler
1470    dieses Dokuments den Empfängern die gleichen Rechte einräumen,
1471    welche durch diese Erlaubnis gegeben sind.
1473    Zugleich wird die Erlaubnis erteilt, modifizierte Versionen dieses
1474    Dokuments, oder Teile davon, zu verteilen, und zwar zu den oben
1475    gegebenen Bedingungen unter der Voraussetzung, daß eindeutig zu
1476    erkennen ist, wer zuletzt dieses Dokument verändert hat.
1478 Die Vervielfältigungsbedingungen für Emacs selbst sind etwas
1479 komplexer, folgen aber in etwa den gleichen Richtlinien.  Lesen Sie
1480 bitte die Datei COPYING und geben Sie Emacs an Ihre Freunde weiter!
1481 Helfen Sie mit, die Idee von freier Software zu propagieren, indem Sie
1482 freie Software verwenden, verteilen, oder sogar selber schreiben.
1484 --- end of TUTORIAL.de ---
1486 ;;; Local Variables:
1487 ;;;   coding: latin-1
1488 ;;; End:
1490 ;;; arch-tag: a8f2fe06-631d-4ae1-887e-446f971b0baa